Nahe am Bahnübergang, von der Borsigstraße aus kaum noch sichtbar, steht eines der ältesten, noch im ursprünglichen Zustand erhaltenen Gärtnerhäuser. Die Stadt München ist im Rahmen eines Grundstückstausches in den Besitz dieses Hauses gekommen. Auf dem hinteren Teil dieses Grundstücks, auf dem das Haus steht, wurde eine Kindertagesstätte errichtet, daneben eine Flüchtlingsunterkunft.
Lange Zeit fand sich kein Nutzer für das solide gebaute Haus und es sollte abgerissen werden. Die Interessengemeinschaft Fasanerie aktiv e.V. setzt sich nun für den Erhalt dieses für die Tradition und Geschichte der Fasanerie bedeutsamen Hauses ein. Es könnte als Treffpunkt für die Bewohner der Fasanerie genutzt werden. Neben unserem Verein befürworten auch viele andere einen solchen Nachbarschaftstreffpunkt in der Fasanerie im ehemaligen Gärtnerhaus, so auch die Stadträtin Heide Rieke, der Bezirksausschuss 24 und das Sozialreferat der Stadt München. Aber bisher führten die Verhandlungen der Interessengemeinschaft Fasanerie aktiv e.V. mit dem Kommunalreferat der Stadt München, das für das Grundstück zuständig ist, leider noch zu keinem realisierungsfähigen Ergebnis.
Nachbarschaftstreffs gibt es inzwischen in vielen Stadtvierteln, zur großen Freude der dortigen Bewohner. Auch in der Fasanerie mit seinen vielen neuen Bewohnern besteht ein großes Bedürfnis, einen Ort zu erhalten, wo sich Jung und Alt in offener Form treffen können, sei es etwa als Elternrunde oder Interessengruppe. Es fehlen auch Räume, wo sich die Aktivkreise der Interessengemeinschaft treffen können oder Veranstaltungen organisieren können. Aber auch, wo sich andere Vereine, die in der Fasanerie ansässig sind, zusammenfinden können. Für das Nachbarschaftsnetzwerk des Aktivkreises 5 Soziale Aktivitäten der Interessengemeinschaft wäre es ebenfalls ideal.
Der Vorstand der Interessengemeinschaft und insbesondere die Mitglieder des Aktivkreises 5 Soziale Aktivitäten haben großes Interesse, dass das alte Gärtnerhaus zum zentralen Treffpunkt von Bewohnern der Fasanerie wird. Dafür werden wir weiterhin für Sie kämpfen.
Georg Aschauer
2. Vorsitzender der Interessengemeinschaft Fasanerie aktiv e.V.
Nachtrag vom 27. Juni 2015
Nach der Besetzung und Spontansanierung eines Hauses in der Müllerstraße, das von der Stadt München als nicht sanierbar bezeichnet wurde und lange Zeit leerstand, kam Bewegung in die Angelegenheit. Die Stadt München überprüfte sogleich alle Liegenschaften, die derzeit nicht genutzt wurden, auf ihre Nutzbarkeit. So wurde der Interessengemeinschaft Fasanerie aktiv e.V. das Gärtnerhaus zur Nutzung angeboten. Zwar verlangte die Stadt nur eine eher symbolische Miete, war aber nicht bereit, etwas zur Sanierung des Hauses beizutragen. Außerdem wäre der Mietvertrag für zunächst fünf Jahre vorgesehen, ohne Zusagen für eine Verlängerung. Da wir selbst die Sanierungskosten auf wenigstens 100.000 Euro schätzten und obendrein gerade einmal eine Woche Bedenkzeit erhielten, mussten wir das Angebot der Stadt ablehnen. Selbst wenn es uns möglich gewesen wäre, diese 100.000 Euro oder wenigstens Zusagen dafür innerhalb einer Woche aufzutreiben, wäre es wirtschaftlich sinnlos gewesen, da völlig unsicher gewesen wäre, was nach Ablauf der fünf Jahre passieren würde. Umgerechnet auf die zugesagte Nutzungsdauer der Immobilie, wären Kosten von 20.000 Euro pro Jahr, vermutlich mehr, nur für die Sanierung entstanden, die laufenden Unterhaltskosten noch nicht einmal mit eingerechnet.
Inzwischen wurde das Gärtnerhaus von der Landeshauptstadt München saniert und für die Aufnahme von Flüchtlingen hergerichtet. Zahlreiche unbegleitete jugendliche Flüchtlinge sind eingezogen und haben in der Fasanerie eine neue Heimat gefunden. Zumindest vorübergehend.
Zwar konnte die Interessengemeinschaft Fasanerie aktiv e.V. das Haus nicht der ursprünglich gewünschten Nutzung zuführen, jedoch erfüllt es nun einen guten Zweck und der Bestand ist zumindest vorrübergehend gesichert. Trotzdem wird der Verein weiterhin am Ball bleiben und versuchen zu verhindern, dass das Haus in der Zukunft verschwindet. Zwischenzeitlich suchen wir nach einer anderen Immobilie in der Fasanerie, die zum Bürgertreff gemacht werden könnte.