Maxi­mi­li­an Har­den (Felix Ernst Witkowski)

* 20.10.1861 Berlin

† 30.10.1927 Montana/Schweiz)

Har­den­stra­ße (seit 1947) am Harthof

Maxi­mi­li­an Har­den wur­de mit dem Namen Felix Ernst Wit­kow­ski als Sohn eines jüdi­schen Sei­den­händ­lers gebo­ren. Sein Bru­der Richard Wit­ting (1856−1923) war Ban­kier und ein­fluss­rei­cher Poli­ti­ker („graue Eminenz“).

Er wur­de Schau­spie­ler, kon­ver­tier­te 1878 zum Pro­tes­tan­tis­mus und schrieb dann Thea­ter­kri­ti­ken. 1889 war er Mit­grün­der der „Frei­en Büh­ne“ und dann mit Max Rein­hardt Orga­ni­sa­tor des Deut­schen Thea­ters in Ber­lin. Dane­ben war er Publi­zist und galt unter dem bevor­zug­ten Pseud­onym „Maxi­mi­li­an Har­den“ als der „best­ge­hass­te und jeden­falls bekann­tes­te unter allen deut­schen Schrift­stel­lern“. Er gab 1892–1922 die Zeit­schrift „Die Zukunft“ heraus.

Im Ers­ten Welt­krieg wur­de er zum Kri­ti­ker der Kriegs­po­li­tik, nahm 1918 eine demo­kra­ti­sche Hal­tung ein und unter­stütz­te den Ver­sailler Ver­trag, weil er von der Kriegs­schuld Deutsch­lands über­zeugt war.

Nach dem Mord­an­schlag auf sei­nen Freund Außen­mi­nis­ter Walt­her Rathen­au wur­de am 3. 7. 1922 auch auf ihn vor sei­nem Haus ein Atten­tat ver­übt, das er, schwer am Kopf ver­letzt, nur knapp über­leb­te. Er ging in die Schweiz und starb dort fünf Jah­re später.

Die Ber­li­ner NSDAP-Zei­tung „Der Angriff“ zum Tod Har­dens: „Har­den ist durch eine Lun­gen­ent­zün­dung hin­ge­rich­tet wor­den. Wir bedau­ern am Tod die­ses Man­nes nur, dass er uns die Mög­lich­keit genom­men hat, auf unse­re Wei­se mit Isi­dor Wit­kow­ski abzurechnen.“

Foto: Maxi­mi­li­an Har­den, 1914, Foto von Rudolf Dührkoop

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